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Geologische Geländeaufnahme

Als besonders prägenden Naturfaktor sehen viele die Geologie des Weingartens. Die Frage, ob die Geologie (vulgo das Ausgangsgestein für den Boden) tatsächlich im Wein schmeckbar ist bzw. tiefgehende Erdschichten einer bestimmten authentischen örtlichen Herkunft emotional auf der Zunge und in der Nase wahrzunehmen sind, wird sehr kontroversiell diskutiert.
Um einen möglichst objektiven Einblick in die Thematik einer allfälligen Geologie-Prägung des Weins erlangen zu können, ist es nicht nur wichtig abzuklären, ob am betreffenden Standort die Weinrebe mit ihrem Wurzelsystem überhaupt die oberflächennahen Gesteinsvorkommen des Muttergesteins erreicht, sondern es bedarf vor allem eines Mindestmaßes an geologischem Wissen.

Es gilt die große Herausforderung zu meistern, den sehr breiten fachspezifischen Kenntnisstand, die umfangreiche, bisweilen äußerst detailreiche geologische Geländeaufnahme, die oft kleinsträumig stark wechselnden geologisch und geomorphologischen Verhältnisse in der Landschaft u.a.m. möglichst ohne großen Qualitätsverlust in einer auf das Wesentliche komprimierten, zweckdienlichen, allgemein verständlichen Form herunter zu brechen.

Der Geologie sind als beschreibender Naturwissenschaft die Kenntnisse über den Aufbau und die Entwicklungsgeschichte unserer Erde an Hand der Gesteinsarten, Gesteinsentstehung, Gesteinsumwandlung und ihrer Positionierung zur Landschaftsformung zu verdanken. (Erdgeschichtliche Zeittafel)
Die ersten detaillierten und systematischen geologischen Geländeaufnahmen erfolgten hierzulande bereits in der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie. Seither haben viele Geologen durch ihre Arbeiten einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt der Geologie unseres Landes ermöglicht.

Ableitend insbesondere von
    ► Aufnahmen oberflächennaher natürlich „anstehender“ Gesteinsvorkommen bzw. Gesteinseinheiten (Einteilung der Gesteine) und
    ► künstlichen Aufschlüssen des geologischen Untergrundes (Aushub für Baulichkeiten und Straßen, v.a. aber Tiefbohrungen und seismische Messungen zur Suche nach Erdöl-, Erdgas- und Wasservorkommen sowie für die Rohstoff-, Lagerstätten- und Bergbauforschung)
gibt es heute über einzelne Lokalitäten und zu großräumigen Überblicken ein reichhaltiges Wissen, das in der Anfertigung von geologischen Karten (sie zeigen die oberflächennahe Verbreitung der Gesteine) samt den dazugehörenden Erläuterungen sowie in zahlreichen anderen Publikationen öffentlich zugänglich ist (siehe dazu als Ersteinstieg www.geologie.ac.at).

Um Kenntnisse über die lokalen geologische Verhältnisse in Österreichs Hauptweinbauflächen zu bekommen, lassen sich als geologische Informationsquellen nutzen:
► Die von der Geologischen Bundesanstalt (GBA) in Wien herausgegebenen geologischen Karten (GK) können in gedruckter und (wenn vorhanden) digitaler Form angekauft werden, neben den Karten im Maßstab 1:200.000 auch die relevanten Gebietskarten (1:50.000) samt den entsprechenden Erläuterungen.
► div. Bücher, vor allem aus der Serie Geologie der österr. Bundesländer, zahlreiche Diplomarbeiten und Dissertationen u.a.m.
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