Als kennzeichnende Parameter für die Topografie dienen:
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Geographische Breite
Höhenlage = Seehöhe (m)
Hangneigung = Inklination (% oder °)
Hangrichtung = Exposition = Neigungs- oder Himmelsrichtung bzw. Grad gegen Norden
Wölbung = Wölbungsstärke einer Erhöhung (Hügel)
Horizontalabschirmung (z.B. durch benachbarten Wald)
Als der ideale Weingartenstandort wird seit alters her der Hang angesehen. Nur ist der Hang keine homogene Einheit. Diese Landschaftsform reicht vom Steilhang über den Hügel (mittelgroße Landschaftserhebung) bis zum Riedel (flacher, schmaler, langgestreckter Geländerücken). Auch macht es einen gewaltigen Unterschied, ob der Weingarten (Ried) im Bereich oben an der Hangkuppe oder unten am Hangfuß liegt. Aber nicht nur die Hanghöhe über dem Talgrund ist von Bedeutung, sondern auch ob die Anpflanzung der Reben in Falllinie vorliegt oder in alten, kleinen, schmalen Querterrassen oder in jüngerer Zeit künstlich angelegten großflächigen Terrassenstufen. Der Hang erhält entsprechend seiner Hangneigung sowohl in den Sommermonaten und noch mehr relevant während der Traubenreifezeit eine höhere Wärmegunst, sowohl hinsichtlich des Anteils an Sonnenstunden, als auch bezüglich des Einfallswinkels der Sonnenstrahlen. Als optimal für die Temperatur und potenzielle Sonneneinstrahlung betrachtet man eine Hangneigung von 20-25°. Diesbezüglich ist auch eine Hangexposition in Richtung Süd, Süd-Ost und Süd-West in der nördlichen Anbauzone eindeutig von Vorteil.
Freie Hochflächen (Hochplateaus) haben nicht nur durch ihre Höhenlage weniger Wärme- und Strahlungsgenuss, sondern sind oft starkem Wind ausgesetzt.
Ebene Tallagen sind unter hochsommerlichen Bedingungen bei wolkenlosem Himmel tagsüber eindeutig am wärmsten, nachts dagegen kälter. Vor allem Tieflagen in Mulden, in denen sich im Herbst, Winter und Frühjahr die Kaltluft sammelt, sind besonders stark gefährdet durch Frost. In Tallagen ist die deutlich längere Blatt- und Traubennässezeit vor allem im Hinblick auf den Rebschutz, zu berücksichtigen.