Die klimatische Situation ist ein ganz entscheidendes Element für die natürlichen Produktionsbedingungen eines Weinbauproduktionsstandortes. Zur objektiven Bewertung der weinbauorientieren Nutzung meteorologischer Daten gilt es vorweg, die Begriffe Wetter, Witterung und Klima in ihrer Definition klar zu unterscheiden, nicht zuletzt deshalb, weil sie leider viel zu oft in der Praxis missinterpretiert bzw. verwechselt werden.
Als Wetter wird der an einem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt kurz andauernde physikalisch messbare Zustand der (unteren) Atmosphäre bezeichnet, gekennzeichnet durch die meteorologischen Elemente Lufttemperatur, Luftdruck, Luftfeuchte, Strahlung, Bewölkung, Windrichtung, Windstärke, Menge und Art des Niederschlages u.a. Viele Menschen verbinden damit bestimmte subjektive Vorstellungen, Empfindungen und Wertigkeiten.
Der Begriff Witterung bringt den allgemeinen, mittleren oder auch vorherrschenden Charakter des Wetterablaufes eines bestimmten Zeitraumes (von einigen Tagen bis zu einzelnen Jahreszeiten) zum Ausdruck.
Von Klima wird erst dann gesprochen, wenn über einen ausreichend langen Zeitraum (in der Regel 30 Jahre, als Normalwert gilt in Österreich aktuell der Zeitraum 1971-2000) entsprechende meteorologische Daten für einen Ort oder ein mehr oder weniger großes Gebiet (Zone) vorliegen und durch Berechnung der Mittelwerte und Schwankungsbreiten (Extremwerte, Häufigkeitsverteilung oder Zeitdauer bestimmter Wettererscheinungen u.a.) eine eigenständige klimatologische Standortcharakterisierung vorgenommen werden kann.
Klima kann also vereinfacht als durchschnittliche Witterung von mehreren Jahrzehnten definiert werden, in der Realität ist es aber ein komplexes System, das durch das zeitliche und räumliche Verhalten zahlreicher verschiedener Parameter bestimmt wird.
Das Klima ist entscheidend dafür verantwortlich, welche Pflanzen und Tiere gedeihen können und wie der Lebensraum vom Menschen genutzt werden kann.