In der vom Weinmarketing zur Charakterisierung der regionalen Herkunft (Boden als Typizitätsfaktor für Rebe und Wein) erwünschten Ausweisung der weinbaugebietsspezifischen Verteilung der Bodentypen zeigen sich in der Tat auffällige regionale Unterschiede im Burgenland. Doch erlauben diese vielfach nur eine sehr grobe, oberflächliche Betrachtung und Beurteilung, da sich die Daten an den politisch festgelegten Grenzen oder DAC-Abgrenzunen orientieren. Fehlerbehaftungen gibt es aber noch von weiteren Seiten. So stützt sich die österreichische Bodenkartierung und somit die offizielle Bodenkartierung bei der Klassifizierung der Böden noch immer auf die vielfach nicht unkluge) Systematik von 1969, die doch beachtlich von der neuen Bodenklassifikation 2011 abweicht. Die gebietsspezifischen Ergebnisse in der Verteilung der Bodentypen sind aber auch mit dem großen Makel behaftet, dass die jeweiligen Bodenkartierer die Böden unterschiedlich in ihrem Typ ansprachen. Beispielhaft sind diesbezüglich die divergierenden Einstufungen in Rigolböden, Kulturrohböden, Braunlehme und Braunerden genannt. (Detailliertes dazu siehe Bodentypen).
Nach den eigenen Berechnungen auf Basis der österreichischen Bodenkartierung und Weinbaukataster lässt sich folgende Verteilung der Bodentypen in den klassischen Weinbaugebieten des Burgenlandes ausweisen:
► Neusiedlersee:
Hier stehen - nach der in der österreichischen Bodenkartierung verwendeten Bodenklassifikation - knapp 90 % der Rebfläche auf der Bodentypengruppe Schwarzerden, mit Anteilen von 48 % Tschernosem, 23 % Paratschernosem und 19 % Feuchtschwarzerde (ohne Unterscheidung in trockengefallene und noch aktive Feuchtschwarzerde, da die eigene Auswertung gezwungen ist, die Kartenabgrenzungen der Bodenkarten zu nutzen).
Bodentypen des Weinbaugebietes Neusiedlersee | Beschreibung |
► Neusiedlersee-Hügelland:
In diesem Gebiet wurden die unterschiedlichsten Bodentypen kartiert, u.zw. aus der Schwarzerdetypengruppe (41 % der Fläche) ein Anteil von rund 22 % Tschernosem, 7 % Paratschernosem und 12 % Feuchtschwarzerde, gefolgt von den Braunerde-Typen (ca. 22 %), Rigosolen (11 %), Kolluvisolen (10 %) und Rendzinen (7 %).
Bodentypen des Weinbaugebietes Neusiedlersee-Hügelland | Beschreibung |
► Mittelburgenland:
Es dominieren hier flächenmäßig ganz stark die Braunerdetypen (ca. 49 %), u.zw. mit rund 41 % die Braunerden und 8 % die Parabraunerden, sowie die wasserbeeinflussten Pseudogleye auf schweren Tonböden (ca. 21 %) und die reliktären schweren Braunlehme (12 %), deren Anteil für manche viel zu hoch kartiert ist zu ungunsten der Braunerdetypen.
Bodentypen des Weinbaugebietes Mittelburgenland | Beschreibung |
► Südburgenland:
Im Süden sind die Braunerden (rd. 44 %) vorherrschend, gefolgt von Pseudogleyen (ca. 22 %) und Rigosolen (rd. 16 %).
Bodentypen des Weinbaugebietes Südburgenland | Beschreibung |