Überaus interessant sind die Ergebnisse hinsichtlich der Menge-Güte-Beziehung, also über die Relation der Ernteertragsmenge zur Lesegradation (Zuckergehalt der Trauben bzw. des Mostes), die im Zuge der selbst durchgeführten Mikrovinifizierungen (standardisierter Weinausbau im 34- und 25-Liter Glas-Kleingebinde) von den Referenzstandorten ermittelt wurden. Obwohl ganz bewusst die sehr unterschiedlichen Jahrgänge 2010, 2011 und 2012 für die Präsentation ausgesucht wurden, ist die korrelative Abhängigkeit erwartungsgemäß zwar negativ gerichtet, doch fallen Korrelationskoeffizient bzw. Bestimmtheitsmaß in den einzelnen Jahren relativ bescheiden aus.
Besonders hervorzuheben ist das Ergebnis von nur r = +0,138 für den Zeitraum 2008-2012 von acht ähnlich sorgsam kultivierten Rebanlagen. Es gibt demnach Weingärten mit gutem Mengenertrag und gleichzeitig guter Lesequalität, ebenso wie Flächen mit geringer Erntemenge und hohen Zuckerwerten oder mitunter auch mit geringer Menge und verbesserungswürdiger Qualität.
Die Ergebnisse lassen keinen oder nur einen sehr gering angedeuteten nativen Gebiets- bzw. Herkunfts-Effekt erkennen, jedoch sehr wohl einen markanten Einfluss von Seite der betriebsspezifischen Rebenbewirtschaftung, also von der Handschrift des Winzers. Nicht belegbar ist die von vielen vermutete generelle Prägung der Erntemenge und Erntequalität durch das Bewirtschaftungssystem, d.h. Integrierte Produktion (IP) bzw. ökologische Produktion (BIO).