Zumal mehrere Terroir-Freunde von einer bzw. sogar von der entscheidenden Prägung des Weines und seiner Herkunft durch die in der Natur des betreffenden Terroirs vorhanden Weinhefen ausgehen, wurde die Spurensuche hinsichtlich einer belegbaren regionalspezifischen Weintypizität auch auf die Untersuchung von Traubenproben (unmittelbar vor der Lese) auf gärungsrelevante Mikroorganismen ausgedehnt.
Am Beispiel von 96 Traubenproben des Jahrgangs 2011 zeigte sich diesbezüglich, dass echten Weinhefen der Art Saccharomyces cerevisiae zu diesem Zeitpunkt praktisch nicht nachweisbar waren. Es dominierten eindeutig Vertreter aus den Nicht-Saccharomycetaceae-Familien, und hier insbesondere die so genannten Wilden Hefen der Gattung Hanseniaspora uvarum (syn. Kloeckera apiculatum). Es konnte in der Variabilität auch keine Differenzierung hinsichtlich einer bestimmten geografischen Herkunft erfolgen, somit auch keine native Existenz bestimmter Terroir-Hefen belegt werden, von deren viele überzeugt sind.
Sehr wohl waren jedoch starke Einflüsse von Seite der applizierten Rebschutzmittel bzw. Pflanzenstärkungsmittel, der ausgebrachten Komposte, der vorgenommenen weinbaulichen Kulturmaßnahmen (z.B. Bewässerung, Bodenpflege, Fruchtansatzregulierung, Entblätterung der Traubenzone) belegbar.