Quartäre Sedimente | Anteil an bgld. Weinbaufläche 66,9 % | Beschreibung |
Neogene (jungtertiäre) Sedimente | Anteil an bgld. Weinbaufläche 30,5 % | Beschreibung |
Kristalline Metamorphite | Anteil an bgld. Weinbaufläche 2,6 % | Beschreibung |
Quartäre Sedimente | Anteil an bgld. Weinbaufläche 66,9 % | Beschreibung |
Neogene (jungtertiäre) Sedimente | Anteil an bgld. Weinbaufläche 30,5 % | Beschreibung |
Kristalline Metamorphite | Anteil an bgld. Weinbaufläche 2,6 % | Beschreibung |
Dem ersten Sedimentationszyklus (Ottnangium) des Neogen (früher Jung-Tertiär genannt) entstammen die z.T. mehr als 300 m mächtigen unteren Auwaldschotter, ein fluviatiler, z.T. marin beeinflusster, gut gerundeter Blockschutt aus Kristallinmaterial, abgelagert insb. am O-Fuß des Rosaliengebirges, im Eisenstädter Becken und südlich in der Landseer Bucht (= Oberpullendorfer Becken). Es folgten die mächtigen, fluviatilen, kristallinen (Quarz, Quarzit, Grobgneis, Glimmerschiefer der Zentralalpen), feinen und groben Sand- und gerundeten Kies-Ablagerungen des Karpatium der Ruster-Formation (Ruster Schotter, grobklastische Sedimente), die lokal verfestigt sind und trockene, schwach saure, kalkfreie Böden (außer bei Löss-Überlagerung) im Bereich Mörbisch, Rust, Oggau bedingen. Die unteren Auwaldschotter und die Ruster Schotter werden mitsamt den pannonischen Schottern am Föllig bei Großhöflein auch bezeichnet als Neogene grobklastische Sedimente (Kies, Sand, Schotter) des unteren Miozän. (Ottnang, Karpat) | |
► Neogene undifferenzierte Sedimente | |
Vom nächsten neogenen Zyklus stammen die undifferenzierten
Sedimente des Badenium
und Sarmatium. Badenische Schotter, Sande, Sandsteine, Tonmergel
kommen im NO von Eisenstadt (Terebratelsande, Burgstallschotter) und
vor allem in der Mattersburger Bucht (insb. als Tonmergel abgelagert,
Walbersdorfer Schlier), im Oberpullendorfer Becken in Form der gelben
Ritzinger Sande (feine bis grobkörnige Quarzsande mit
Einschaltungen von Schotter, z.T auch Tegel) sowie im Südburgenland
(Tauchen-Formation) vor. Etwas mehr verbreitet sind klastische undifferenzierte
Sedimente des Sarmatium
(Tone, Sande, Kiese), insbesondere um das Leithagebirge, im Bereich
Mattersburg-Ödenburg, im Oberpullendorfer Becken und im
Südburgenland.
Den
eindeutig größten Anteil an der Sediment-Gruppe des Neogen
machen die meist tonig-schluffigen, sandigen und kiesigen,
undifferenzierten Sedimente des Pannons (Ton, Sand, Kies) aus. Sie sind anzutreffen an der Parndorfer Platte in schmalen Streifen (Neusiedl), um das Leithagebirge, im Eisenstädter Becken im Bereich der Wiener
Neustädter Pforte sowie besonders zahlreich im Oberpullendorfer
Becken. In geologisch anderer Betrachtungsweise werden die neogenen Sedimente des mittleren und oberen Miozän gegliedert in | |
► Neogene feinklastische Sedimente | |
Im Meer, Brack- oder Süßwasser abgelagerte Gesteine,
vorwiegend feinkörniger Sedimente (Ton, Schluff, Tonmergel,
Feinsandlagen) mit primärem Kalkgehalt (z.T. an Oberfläche
ausgelaugt), tlw. mit Lagen von Kalksandstein, Kohle und Tuffen, im
Bereich von Müllendorf, Großhöflein, Eisenstadt, St.
Margarethen, Rosaliengebirge und Deutschkreutz. | |
► Neogene fein- bis mittelklastische Sedimente | |
Im Meer, Brack- oder Süßwasser (Pannonischer See) abgelagerte
Sedimentgesteine, vorwiegend fein- bis mittelkörniger Sedimente
(Ton, Schluff, Sand), frei von groben Sedimenten wie Kies und
Schotter, meist kalkhaltig, z.T. Verfestigungen und Lagen von
Kalkstein, mit weiter räumlicher Verbreitung, insb. am S- und
O-Abfall der Parndorfer Platte (von Halbturn bis Jois), im SW-Teil
des Leithagebirges (von St. Georgen bis Hornstein), im Raum
Schützen-Oggau-Oslip, bei Neckenmarkt und Lutzmannsburg. | |
► Neogene fein- bis grobklastische Sedimente | |
Im Meer, Brack- oder Süßwasser (Flüsse, Seen)
abgelagerte Gesteine mit einer breiten Korngrößenzusammensetzung
(fast reiner Ton, Schluff, Sand, Kies bis Schotter), ursprünglich
kalkhaltig, heute aber häufig tiefgründig entkalkt,
großräumig im ganzen Burgenland anzutreffen, in einem
schmalen Streifen an der W-Seite der Parndorfer Platte (Neusiedl),
auf der SO-Seite des Leithagebirges (von Purbach bis in den SW von
Eisenstadt), im Eisenstädter Becken im Bereich der Wiener
Neustädter Pforte sowie besonders zahlreich im Oberpullendorfer
Becken (Horitschon) und vielerorts im Süden (Deutschschützen,
Eisenberg).
Wahrscheinlich das weithin bekannteste Sedimentgestein im Burgenland ist | |
► Leithakalk, Kalk, Kalksandstein | |
Kalkstein, der Lokalität entsprechend Leithakalk genannt, übersäumt
als typische marine Küsten- und Seichtwasserfazies des Badenium
das kristalline Leithagebirge, hervorgegangen aus meist groben
Kalksanden, die in küstennahem, flachem, warmen (badenischem)
Meereswasser abgelagert und in wenig bewegten Meereszeiten insb. von
Korallen (Korallenkalk) und Rotalgen (Corallinaceenkalk), aber auch
von Muscheln, Moostierchen, Austern, Fischen u.a. in verschiedenen
Faziesausprägungen umkrustet wurden. Gewachsener Leithakalk, insb. als Corallinaceen- und Korallenkalk ausgebildet, ist einer der härtesten Kalke. Im Sarmat aufgeschlossener, umgelagerter und wieder verfestigter detritärer Kalk, Kalksandstein, variert in der Ausbildung als kompaktes bis mürbes Gestein mit bis in m-Bereichen fein- bis grobsandigen Bänken, mitunter mit zwischengelagerten grau-grünen Mergelschichten, hauptsächlich am Hangfußbereich. In spezieller Erhaltung kann der Leithakalk auch in weicher Ausbildung (Kreide) vorliegen. Vertreten ist Kalk meist als Saum auf den Hängen der ehemaligen Küstenbereiche des Leithagebirges (insb. Müllendorf, Großhöflein, St. Georgen, Donnerskirchen), Ruster Hügelzuges (Oslip, Mörbisch) und Ödenburger Berglandes (bei Neckenmarkt). Süßwasserkalk des oberen Pannonium ist nur sehr lokal im östlichen Südburgenland anzutreffen. |