Die quartären Sedimente, vor allem die fluvioglazialen Schotter,
stellen für die Rebflächen des Burgenlandes die mit großem
Abstand flächenmäßig bedeutendste geologische
Formation dar.
|
►Deckenschotter
|
Ältere quarzreiche, karbonatarme Schotter der Donau (insb. Kies und Sand),
die in altpleistozänen Kalteiszeiten (Günz, Mindel) im
Bereich der Parndorfer
Platte aufgeschichtet
und in der Folge meist von dünnen, feinkörnigen
Deckschichten aus Löss (kalkhaltig) oder Lehm überdeckt
wurden.
|
►Hochterrassenschotter
|
Eiszeitliche Terrassenschotter der Donau und anderer Alpenflüsse aus der
mittelpleistozänen Kälteperiode (Riss), zumeist gut
gerundete, quarzreiche Kiese und Sande, die häufig feinkörnige
Deckschichten aus (kalkigem) Löss oder Staublehm tragen,
vorkommend insb. südlich von Halbturn und Mönchhof.
|
►Niederterrassenschotter
|
Eiszeitliche Terrassenschotter der Donau und anderer Alpenflüsse aus der
jüngsten Kaltzeit (Würm), die mitunter auch als fluviatile
Ablagerungen des oberen Pleistozän (Sand, Kies) im
Neusiederseegebiet bezeichnet werden, anzutreffen größräumig
im oberen Teil der Parndorfer Platte, als Weinbauflächen jedoch
nur inselförmig im Seewinkel (Halbturn, Mönchhof,
Frauenkirchen, Wallern, Pamhagen) auf gleicher Höhenposition wie
die Seewinkelschotter, wobei diese Lokalvorkommen (ähnlich wie
alle höheren Terrassen) meist feinkörnige,
schluffig-sandige Deckschichten haben, wogegen diese normalerweise
bei den anderen Niederterrassenschottervorkommen fehlt.
|
► Seewinkelschotter
|
Oberpleistozäne, mitteleinzeitliche (Riss) und jungeiszeitliche (Würm)
Sedimentgesteine, vorwiegend silikatische sandige Kiese, mit geringem
Karbonatanteil, die (traditionell betrachtet) von der alten Donau und
der Leitha vom Norden her, nach anderer Lehrmeinung: z.T.
aber auch aus dem Süden von Flüssen wie der Raab, Pinka,
Lafnitz u.a. mit karbonatreichen Komponenten mit ausgeprägter
Kreuzschichtung in den großen Aufschüttungsraum östlich
des Neusiedler Sees abgelagert wurden. Mit einem Flächenanteil
von über 30 % sind sie die weitaus bedeutendste
Gesteinsformation der Rebflächen im gesamten Burgenland.
|
► Schotterterrassen fraglichen Alters
|
Sedimentgesteine, die keine altersmäßige Zuordnung erlauben (wahrscheinlich
jüngstes Neogen bis ins Pleistozän), aus Kies und Sand,
meist mit schluffiger Bedeckung aus Löss, Lösslehm oder
Lehm; als tiefere Terrassenschotter z.B. im Eisenstädter Becken
entlang der Wulka (Eisenstadt, Schützen) oder als Terrassenschotter
verschiedener Niveaus im Mittel- und Südburgenland anzutreffen.
|
► Seeton
|
Direkt rund um den Neusiedlersee säumt diesen ein Randstreifen eines
Sedimentgesteins, das im Holozän in die Uferzone der ehemaligen
Ausdehnung des Sees abgelagert wurde. Auf diesem an organischer
Substanz reichen, fein geschichteten, sehr feinkörnigen (Schluff
bis Ton, namensgebend für Seeton) Material stehen Reben von
Mörbisch, über Rust, Donnerskirchen, Breitenbrunn bis nach
Winden und auch bis Illmitz.
|
► Lehm
|
Äolische, jungpliozäne bis pleistozäne Ablagerungssedimente mit
feinkörniger, ocker- bis rotbrauner Matrix, in z.T. bes.
großer Mächtigkeit (in Mulden) oder als Zwischenfüllung
in Schottern bzw. als lagenweise dünne Schichtpakete
eingeschaltet, mit zum Teil hochgradiger Verwitterung und Auslaugung.
Am Westufer des Neusiedlersees (Neusiedl-Jois), am Talfuß des
Leithagebirges (Breitenbrunn-Donnerskirchen), um Rust-Mörbisch-Oggau,
im Hügelland des Mattersburger Becken und des Mittelburgenland
(Horitschon) und Südburgenlandes.
|
► Löss, Löss- und Staublehm
|
Äolischer (vom Wind) in trockenen Kaltphasen während der Eiszeiten
(Jungpleistozän) ausgewehter und über vegetationsarme,
steppenartige Landschaft verteilter, vor allem im Windschatten der
Hauptwindrichtung (meist Ostseite) angelagerter, kalkhältiger
(bis 20 %), meist gelber-gelblichgrauer sehr feinkörniger
(Korngröße 0,05 - 0,01 mm) Gesteinsstaub (aus Quarz-, Feldspat-
Kalkteilchen und Tonsubstanz), oft mit Verlehmungszonen, Staublehm einen höheren Tongehalt aufweist und kalkfrei ist.
|
► Jüngste Talbodenfüllungen
|
Nacheiszeitlich im Holozän von Flüssen und Bächen entlang ihres
Verlaufes in Tälern und Senken abgelagerter Kies, Sand, Schluff
und Aulehm ist im ganzen Burgenland sehr weit verbreitet, im Norden
(Mönchhof, Gols, Neusiedl, Jois, Winden, Breitenbrunn,
Donnerskirchen, Größhöflein), im südlichen
Seewinkel (Apetlon, Pamhagen), im mittleren Bereich (Pöttelsdorf,
Neckenmarkt, Horitschon) und im Süden (Eisenberg).
|