Auf der Suche nach einer möglichen markanten Prägung der Weinqualität im Burgenland durch Geologie wurden in erster Linie folgende Informationsquellen genutzt:
► Die von der Geologischen Bundesanstalt (GBA) in Wien herausgegebenen geologischen Karten (GK). Sie wurden in gedruckter und (wenn vorhanden) digitaler Form angekauft, neben der Karte für das gesamte Burgenland im Maßstab 1:200.000 auch die relevanten Gebietskarten (1:50.000) samt den Erläuterungen (Schönlaub et al. 2000, Häusler 2007 und 2010 u.a.). Für die eigenständigen Auswertungen mittels ESRI ArcGIS konnte letztendlich v.a. nur die GK im Maßstab 1:200.000 verwendet werden, da die anderen von verschiedenen Autoren bearbeiteten Kartenblätter (1:50.000) oftmals an den Blattschnittgrenzen unterschiedliche Bezeichnungen, Bewertungen, Aufnahmen (bzw. Nichtaufnahmen) und Abgrenzungen der gleichen, sich im nächsten Blatt fortsetzenden geologischen Formation, aufweisen. Diese mitunter beachtlichen Erkenntnis- und Auffassungsunterschiede (sie wurden bereits von Sauerzopf 1991 und Häusler 2007 angesprochen) gibt es demnach in der Geologie ebenso wie in vielen anderen Wissensbereichen.
► Schrifttum: Geologie der österr. Bundesländer, Niederösterreich (Wessely et al. 2006), Burgenland (Schönlaub et al. 2000), Gesteine der bgld. Weinbaugebiete (Heinrich et al. 2008), div. Diplomarbeiten und Dissertationen u.a.
► die über GIS-Burgenland online allgemein zugänglichen Daten (geodaten.bgld.gv.at)
► die dankenswerterweise vom BEV Burgenland für diese projektbezogene Auswertung zur Verfügung gestellte digitale Katastralmappe (DKM) des GIS-Burgenland mitsamt den aktuellen Informationen zum Weinbaukataster (Stand März 2013)
► eigene Auswertung auf Grund der Rebflächenverteilung im Burgenland (Stand 2013)
► eigene Profilgrabungen und geologische Aufnahmen in Weingärten (Referenzflächen mit Weinausbau).
Die verfügbare Datengrundlage der geologischen Geländeaufnahme geht erfreulicherweise oft sehr ins Detail. Die mancherorts kleinräumig ausgewiesenen Unterschiede innerhalb einer Riede, mitunter sogar innerhalb eines Weingartens (siehe Beispiel einer Riede in Neusiedl am See), ermöglichen Antworten auf verschiedenartigste weinbauliche und önologische Fragen. Auf der anderen Seite werden damit jedoch auch die Schwierigkeiten aufgezeigt, wenn es darum geht, die örtliche Typizität von Weinen zu charakterisieren.
Gilt es zu prüfen, ob die tiefgehende Erdverbundenheit in Form der Geologie einzig und allein für ein bestimmtes ortspezifisches Herkunftsprofil von Weinen verantwortlich ist oder doch das spezielle Zusammenspiel aller natürlichen Standortfaktoren (Geologie, Boden, Topografie, Klima) für das natürliche Potenzial auschlaggebend ist, so wird man nicht umhin kommen, in mehreren Etappenschritten, ausgehend von kleinen Herkunftseinheiten bis zu großräumigen geologischen Flächeneinheiten (geologische Weinbau-Großlagen) die Untersuchungen vorzunehmen.