Ein sehr guter Überblick über die Verteilung der Bodentypen landwirtschaftlich genutzter Flächen im Burgenland liegt bereits seit Mitte der 1990er Jahre vor. Im Rahmen der „Burgenländischen Bodenzustandsinventur“ (1994) wurden im Auftrag der Burgenländischen Landesregierung die bodenkundlichen und lithologischen Einheiten in Form eines starren flächendeckenden Rastersystems von Probeflächen (3,9 x 3,9 km) in den Jahren 1992-1994 in Form einer feldbodenkundlichen Aufnahme (insgesamt 174 Rasterpunkte, davon 164 auf Ackerflächen und 10 im Grünland) erhoben und mit einer Rasterpunkteintragung im Kartenausschnitt 1:50.000 und unter Angabe der flächenmäßigen Häufigkeit der Einheiten wiedergegeben.

Hinsichtlich des Alters der Böden lässt sich grob festhalten: Die Böden des Burgenlandes sind überwiegend nach dem Ende der letzten Eiszeit, vor etwas mehr als zehntausend Jahren entstanden. Es gibt aber auch mancherorts so genannte „Reliktböden“ (v.a. im Mittelburgenland und am Leithagebirge), welche die letzte Eiszeit weitgehend ungestört überstanden haben und demzufolge deutlich älter sind.

In Bezug auf den Weinbau konnten die eigenen Forschungsergebnisse auf Basis der österreichischen Bodenkartierung und dem Weinbaukataster nun aufzeigen, dass die Weinreben im Burgenland größtenteils auf Böden der Schwarzerde-Typengruppe stehen. Der Flächenanteil von rund 47 % bzw. 61 % (bei Einbeziehung der Feuchtschwarzerden nach dem in der Bodenkartierung verwendeten klassischen System) wird zu rund 32 % von grau-schwarzen Tschernosemen (Steppenschwarzerden) sowie zu 15 % von rötlichbraunen Paratschernosemen getragen. 14 % Anteil steuern die dunkelschwarzen Feuchtschwarzerden bei. Die zweitwichtigste Bodentypengruppe sind die Braunerden mit rund 15 %.