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Horizont |
Arig 0-60 cm |
AD 60-90 cm |
G 90-110 cm |
Ein
Rigolboden (Rigosol) entsteht durch eine (sehr) tiefgreifende, wendende und durchmischende Lockerung des Bodens vor der Neuanlage eines Weingartens (turnusmäßig alle 20-50 Jahre), mit dem Zweck der weitgehenden Entfernung der alten Rebwurzeln, der Beseitigung von Schaderregern, des Aufbrechens von maschineneinsatzbedingten Bodenverdichtungen und damit zur Förderung des Wurzelwachstums und der Entwicklung der Pflanzreben.
Die Abgrenzung zwischen einem tief umgebrochenen klassischen Rigolboden (mindestens 40 cm, mitunter bis 80 cm, in seltenen Fällen sogar bis über 100 cm) und einem Boden mit (seicht rigoltem) A-Horizont (mit Suffix rig), bei dem der ursprüngliche Bodentyp einigermaßen noch erkennbar scheint und folglich anzusprechen ist (z.B. Rigolboden aus Tschernosem), bereitet in der Praxis jedoch oft große Schwierigkeiten. Letztendlich beruht die Unterscheidung auf der persönlichen Einschätzung. Die offizielle Bodenkartierung ist davon nicht ausgenommen. So erklären sich manche gebietsspezifischen Verteilungen der Bodentypen in der Auswertung nicht als Werk der Natur oder der Winzer, sondern der jeweiligen Bodenkartierer.
Aufgrund der Tatsache, dass im Weinbau grundsätzlich seit vielen Jahrzehnten bzw. bereits sogar seit Jahrhunderten vor der Neuauspflanzung die Böden mehr oder weniger tief gepflügt oder umgebaggert bzw. rigolt werden, sind naturgegebene, ungestörte Böden nicht mehr vorhanden. Strenggenommen müssten demnach die meisten Weingartenböden im heimischen Weinbau als Rigolboden klassifiziert werden.