Horizont | |
AP 0-20 cm |
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PS 20-40 cm |
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SC 40-190 cm |
Pseudogleye sind typische Tagwasserstauböden (Stauwasserböden) auf grundwassertiefen Standorten, mit einem Jahr für Jahr unterschiedlich langen Stau von Sickerwaser (bei viel Regen) durch eine oberflächennahe, schwer wasserdurchlässige Bodenschicht und mit der Dynamik von Wechselfeuchtigkeit, wo temporär Staunässe und (mitunter extreme) Austrocknung stark wechseln.
Im Profil gekennzeichnet sind Pseudogleye durch einen nicht oder nur wenig durchlässigen Bodenhorizont (Staukörper S) über dem das Niederschlagswasser in einer Stauzone (P) zurückgehalten wird. Der Staukörper kann dabei primär bedingt sein durch ein kaum wasserdurchlässiges geologisches Muttergestein (Mergel, Schluff, Ton) oder sich allmählich durch (anthropogen verursachte) Einschlemmung und Verdichtung gebildet haben. Die periodisch in Zusammenhang mit Niederschlägen auftretende Staunässe über dem Staukörper hat keinen durchgehenden Wasserspiegel und keine direkte Verbindung mit dem tiefer legenden Grundwasser.
Infolge der Wechselfeuchtigkeit, also der zeitweiligen Staunässe und Austrocknung (mit Schwundrissen und Luftsauerstoffzutritt) kommt es, insbesondere im Staukörper, durch Eisen und Mangan zur Bildung der typischen grün-blaugrauen Fleckung und rötlichbraunen Rostflecke (Marmorierung) bzw. vor allem in der Stauzone der stecknadel- bis erbsengroßen, braun-schwarzen Eisen-Mangan-Konkretionen, die in extremen Fällen sogar zur Ausbildung eines schmalen (nur 5-20 cm mächtigen), stark verhärteten Raseneisenstein-Horizontes führen können.
Die Bonität der Pseudogleye richtet sich primär nach der Höhe des Staukörpers im Oberboden (je höher er hinauf reicht, umso schlechter sind die Wasser- und Luftverhältnisse), der Stärke der Wechselfeuchtigkeit (v.a. der Dauer der Frühjahrsnässe), dem Ausgangsmaterial (z.B. die aus Staublehm im SO Österreichs, im Mittel- und Südburgenland und der Steiermark sind schlechter als jene in der Löss-Landschaft des N) und der Bearbeitungsart von Seite des Menschen.